Als der Hafen nicht mehr sicher war (SZ)
Krawalle in Rostock
Als der Hafen nicht mehr sicher war
Am Ende wird es doch noch brenzlig. Rauch steigt auf vom Stadthafen, Tränengasschwaden wabern über das Gelände, Steine fliegen und Wasserwerfer treiben Demonstranten vor sich her. Wegen der brutalen Szenen in Rostock stehen Polizei und Organisatoren des Protests vor einem Meer an Fragen.Von Stefan Klein
Rostock, 3. Juni - Am Ende wird es dann doch noch brenzlig. Rauch steigt auf vom Stadthafen, Tränengasschwaden wabern über das Gelände, Sirenen schrillen, Hubschrauber knattern, Steine fliegen, und Wasserwerfer treiben Demonstranten vor sich her. Geboten wird, was man im Englischen "running battles" nennt: Schwarze Kapuzen und weiße Polizistenhelme gehen aufeinander los oder rennen voreinander weg. Räuber und Gendarm, nur ein bisschen ernster.
Der Staat ist nicht in Gefahr, Rostock auch nicht, und die Lehrerin Kristine Tannenhauer aus dem Erzgebirge hat sich zu diesem Zeitpunkt eh schon entschlossen, zufrieden zu sein mit ihrem Ausflug an die Ostsee. Aber es ist das unschöne Ende eines Tages, der friedlich und fröhlich begonnen hatte.
Samstag, später Vormittag. Auf dem Platz der Freundschaft hinter dem Bahnhof, einem der beiden Sammelpunkte, stehen sie und sammeln sich: überwiegend junge Menschen, aber das Altersheim der Revolution hat auch eine Abordnung geschickt, allerdings nur bildlich. Marx und Lenin sind gekommen, Mao und Che, und sie mischen sich mit Clowns und schwulen Cheerleadern. Ein bisschen Loveparade, ein bisschen Karneval, und endlich mal eine reklamefreie Zone. Diese Demo wird Ihnen präsentiert von Krombacher?
Wird sie nicht, und es ist auch keiner da, der einem erklärt, dass Geiz geil ist. Und wer noch zweifelt, dass hier freundliches Volk zusammengekommen ist, muss nur die Klofrau im "Grand Café" fragen. Ganz prima, sagt sie, nur die Mädels würden ein bisschen sehr mit dem Klopapier aasen.
Das "Grand Café" ist gut frequentiert an diesem Morgen, und das ist der Lohn für seinen Mut. Es hat nämlich aufgemacht, und das kann man von vielen anderen Geschäften in der Innenstadt nicht sagen. Spanplatten haben sie sich vor Schaufenster und Türen schrauben lassen, geradeso als lägen wilde Wikinger vor der Stadt. Es sind aber nur die G-8-Gegner, und die werden jetzt, es ist kurz vor eins, aufgefordert, sich zum Demonstrationszug zu formieren.
Man marschiert in Blöcken, und die Blockfreien müssen nun entscheiden, ob sie sich lieber der Hedonistischen Internationalen, dem Lesbenblock oder der Palästina-Soli anschließen wollen. Man solle nicht überholen, mahnt ein Lautsprecher, und für den Fall, dass "die Polizei eskalieren" sollte, wird noch die Nummer durchgegeben, unter der man sich Rechtsbeistand holen kann.
"Aggressiv hoch dreizehn"
Vorerst sieht es jedoch nicht so aus. Die Texte auf den Transparenten sind zwar durchaus markig, "keine Macht der G8" reimt sich auf "Revolution bis es kracht", doch was den Furor befeuern könnte, haben die Organisatoren erst mal verboten: Bis 18 Uhr ist Alkohol nicht erlaubt.
Dann geht es los, die Lange Straße hinunter Richtung Stadthafen. Ein zweiter Zug setzt sich am Schutower Kreuz in Bewegung, mit demselben Ziel. Eine von denen, die da mitmarschiert, ist Kristine Tannenhauer. Die Lehrerin für Englisch und Ethik ist daheim im Erzgebirge mitten in der Nacht aufgestanden, hat sich einen Button mit der Aufschrift "Bush the terrorist" angesteckt, ist in einen Bus gestiegen und nach sieben Stunden in Rostock wieder ausgestiegen.
Demo-Erfahrung hat sie, natürlich hat sie die, wir sind das Volk, hat sie gerufen, aber das war in einem anderen Leben, und wie sehr sich die Dinge geändert haben, das merkt sie, als die Hamburger Gruppe, mit der sie marschiert, plötzlich die Internationale anstimmt.
Die Wessis kennen den Text, sie, die mit dem Lied aufgewachsen ist, hat ihn schon halb vergessen. Darüber muss Kristine Tannenhauer innerlich lachen, und das passt zu diesen unbeschwerten Minuten, als die Demonstrationsfreiheit sich an diesem kalten, windigen Tag in Rostock leicht und locker entfaltet, und zwar im Zusammenspiel aller Beteiligten.
Statt auf den wandernden Kessel wie noch in Hamburg setzt die Polizei auf Zurückhaltung. Zwar sieht man die Staatsgewalt im Hintergrund, zwar sind es gewaltige Kraftpakete, die geschützt von Helmen, Visieren, Schienbeinschonern und Knieschützern für den Fall des Falles bereitstehen, aber sie stehen nur, und die Demonstranten gehen an ihnen vorbei. Auch die militanten Autonomen im sogenannten Schwarzen Block tun das. Die sind sehr präsent in dem Zug, der am Bahnhof aufgebrochen ist, und sie unterscheiden sich nicht nur durch die schwarze Kleidung.
Blasse Gesichter unter Kapuzen und hinter Sonnenbrillen
Eigentlich ist es ein buntes Volk, das da marschiert. Vorne "Gerechtigkeit jetzt", und hinten die Kommunisten von der DKP, von der man gar nicht wusste, dass es sie noch gibt. Dazwischen sind Türken, Schotten, Portugiesen, Italiener, Koreaner, der Göttinger Friedensblock, die Anhänger kleinbäuerlicher Landwirtschaft, gut gelaunt, entspannt, lässig - nur die einen nicht, und das sind die Schwarzen.
Blasse Gesichter unter Kapuzen und hinter Sonnenbrillen. Manche halten in den Händen kleine, schwarze Fähnchen, und wenn eines von denen hochgeht, dann ist das ein Zeichen für die anderen. Diese Jungs schlendern nicht, die kommen kompakt daher, auf schnellen Beinen. Banner und Transparente haben sie um ihren Block drapiert wie eine Sichtblende. Auf einem steht: "Bekämpft G8 mit allen Mitteln." Das alles atmet Aggressivität, umso erstaunlicher, dass sie sich nicht entlädt. Vorerst nicht.
Alles ändert sich, als die beiden Züge gegen 15 Uhr am Stadthafen eintreffen. Da soll die Veranstaltung in einem Rockkonzert ausklingen, und was sollte dem auch entgegenstehen? Der Platz ist groß und weitläufig, die Polizei immer noch im Hintergrund, nichts, woran sich Angriffslust abarbeiten könnte.
Polizeiobermeister Heiko Lutzke ist dennoch skeptisch. Er hat das Wort "Konfliktmanager" auf seinem grünen Leibchen stehen, statt Helm und Visier trägt er eine Kappe aus Stoff. Um Konflikte gar nicht erst entstehen zu lassen, hat er den Tag über das Gespräch mit Demonstranten gesucht, doch mit den Schwarzen sei das nicht möglich. Die seien "aggressiv hoch dreizehn", sagt Lutzke, und schon fällt das Wort Genua.
In der italienischen Hafenstadt war der Weltwirtschaftsgipfel 2001 von blutigen Straßenschlachten überschattet, und einen Hauch davon bekommen nun auch die Rostocker zu sehen, die am Hafen wohnen und hinter ihren Gardinen vorsichtig die Lage peilen.
Welches der entscheidende Funke war, lässt sich hinterher nur schwer sagen.
Ein Polizeiauto, das etwas einsam nah am Hafen steht, besetzt nur von einem Beamten, muss den Schwarzen als ideales Ziel erschienen sein. Steine prasseln auf Glas und Metall, und dann ist der Damm gebrochen. Platten werden aus Gehwegen gerissen und zu Wurfgeschossen zerkleinert, und auf die Gewalt folgt Gegengewalt.
Es ist das alte symbiotische Verhältnis zwischen Krawallmachern und Polizei: Die einen wollten Putz, und nun bekommen sie ihn. Immer wieder stürmen Stoßtrupps der Polizei in die Menge und greifen sich, wen sie kriegen können. Besser ausgerüstet ist die Staatsmacht, aber nach der Schlacht wird sie eine ungewöhnlich hohe Zahl von Verletzten bekanntgeben, mehr als vierhundert, einige von ihnen mit Knochenbrüchen. Ähnlich hoch die Zahl auf der anderen Seite. Hinzu kommen mehr als hundert Festgenommene, von denen die meisten allerdings inzwischen wieder frei sind.
Die Nacht bleibt friedlich
Ein ungutes Ende, wie gesagt: Die Polizeichefs müssen sich fragen, wie ihre Kräfte, immerhin ein paar tausend Mann stark, von ein paar hundert Militanten derart überrascht werden konnten; die Organisatoren, wie naiv sie eigentlich waren, als sie dachten, zu Gewalt bereite Autonome ließen sich in das Konzept einer friedlichen Demonstration einbinden.
Ob sich die Autonomen selber auch Fragen stellen, weiß man nicht. Wenn sie es tun, dann müsste es ihnen eigentlich zu denken geben, dass sie nicht nur isoliert waren in Rostock, sondern auch ein bisschen Druck bekamen von den friedlichen Demonstranten, die ihren Unmut über die Steinewerfer zum Teil sehr deutlich zum Ausdruck brachten.
Immerhin, am Ende ist dann doch noch Livemusik, die Nacht bleibt friedlich, und irgendwo zwischen Rostock und dem Erzgebirge ist eine Lehrerin in einem Bus auf dem Weg nach Hause, froh, dass sie ihr Statement gemacht hat gegen Bush und die G 8. Sie war mal wieder Volk, wenn auch ein bisschen anders.
Als der Hafen nicht mehr sicher war
Am Ende wird es doch noch brenzlig. Rauch steigt auf vom Stadthafen, Tränengasschwaden wabern über das Gelände, Steine fliegen und Wasserwerfer treiben Demonstranten vor sich her. Wegen der brutalen Szenen in Rostock stehen Polizei und Organisatoren des Protests vor einem Meer an Fragen.Von Stefan Klein
Rostock, 3. Juni - Am Ende wird es dann doch noch brenzlig. Rauch steigt auf vom Stadthafen, Tränengasschwaden wabern über das Gelände, Sirenen schrillen, Hubschrauber knattern, Steine fliegen, und Wasserwerfer treiben Demonstranten vor sich her. Geboten wird, was man im Englischen "running battles" nennt: Schwarze Kapuzen und weiße Polizistenhelme gehen aufeinander los oder rennen voreinander weg. Räuber und Gendarm, nur ein bisschen ernster.
Der Staat ist nicht in Gefahr, Rostock auch nicht, und die Lehrerin Kristine Tannenhauer aus dem Erzgebirge hat sich zu diesem Zeitpunkt eh schon entschlossen, zufrieden zu sein mit ihrem Ausflug an die Ostsee. Aber es ist das unschöne Ende eines Tages, der friedlich und fröhlich begonnen hatte.
Samstag, später Vormittag. Auf dem Platz der Freundschaft hinter dem Bahnhof, einem der beiden Sammelpunkte, stehen sie und sammeln sich: überwiegend junge Menschen, aber das Altersheim der Revolution hat auch eine Abordnung geschickt, allerdings nur bildlich. Marx und Lenin sind gekommen, Mao und Che, und sie mischen sich mit Clowns und schwulen Cheerleadern. Ein bisschen Loveparade, ein bisschen Karneval, und endlich mal eine reklamefreie Zone. Diese Demo wird Ihnen präsentiert von Krombacher?
Wird sie nicht, und es ist auch keiner da, der einem erklärt, dass Geiz geil ist. Und wer noch zweifelt, dass hier freundliches Volk zusammengekommen ist, muss nur die Klofrau im "Grand Café" fragen. Ganz prima, sagt sie, nur die Mädels würden ein bisschen sehr mit dem Klopapier aasen.
Das "Grand Café" ist gut frequentiert an diesem Morgen, und das ist der Lohn für seinen Mut. Es hat nämlich aufgemacht, und das kann man von vielen anderen Geschäften in der Innenstadt nicht sagen. Spanplatten haben sie sich vor Schaufenster und Türen schrauben lassen, geradeso als lägen wilde Wikinger vor der Stadt. Es sind aber nur die G-8-Gegner, und die werden jetzt, es ist kurz vor eins, aufgefordert, sich zum Demonstrationszug zu formieren.
Man marschiert in Blöcken, und die Blockfreien müssen nun entscheiden, ob sie sich lieber der Hedonistischen Internationalen, dem Lesbenblock oder der Palästina-Soli anschließen wollen. Man solle nicht überholen, mahnt ein Lautsprecher, und für den Fall, dass "die Polizei eskalieren" sollte, wird noch die Nummer durchgegeben, unter der man sich Rechtsbeistand holen kann.
"Aggressiv hoch dreizehn"
Vorerst sieht es jedoch nicht so aus. Die Texte auf den Transparenten sind zwar durchaus markig, "keine Macht der G8" reimt sich auf "Revolution bis es kracht", doch was den Furor befeuern könnte, haben die Organisatoren erst mal verboten: Bis 18 Uhr ist Alkohol nicht erlaubt.
Dann geht es los, die Lange Straße hinunter Richtung Stadthafen. Ein zweiter Zug setzt sich am Schutower Kreuz in Bewegung, mit demselben Ziel. Eine von denen, die da mitmarschiert, ist Kristine Tannenhauer. Die Lehrerin für Englisch und Ethik ist daheim im Erzgebirge mitten in der Nacht aufgestanden, hat sich einen Button mit der Aufschrift "Bush the terrorist" angesteckt, ist in einen Bus gestiegen und nach sieben Stunden in Rostock wieder ausgestiegen.
Demo-Erfahrung hat sie, natürlich hat sie die, wir sind das Volk, hat sie gerufen, aber das war in einem anderen Leben, und wie sehr sich die Dinge geändert haben, das merkt sie, als die Hamburger Gruppe, mit der sie marschiert, plötzlich die Internationale anstimmt.
Die Wessis kennen den Text, sie, die mit dem Lied aufgewachsen ist, hat ihn schon halb vergessen. Darüber muss Kristine Tannenhauer innerlich lachen, und das passt zu diesen unbeschwerten Minuten, als die Demonstrationsfreiheit sich an diesem kalten, windigen Tag in Rostock leicht und locker entfaltet, und zwar im Zusammenspiel aller Beteiligten.
Statt auf den wandernden Kessel wie noch in Hamburg setzt die Polizei auf Zurückhaltung. Zwar sieht man die Staatsgewalt im Hintergrund, zwar sind es gewaltige Kraftpakete, die geschützt von Helmen, Visieren, Schienbeinschonern und Knieschützern für den Fall des Falles bereitstehen, aber sie stehen nur, und die Demonstranten gehen an ihnen vorbei. Auch die militanten Autonomen im sogenannten Schwarzen Block tun das. Die sind sehr präsent in dem Zug, der am Bahnhof aufgebrochen ist, und sie unterscheiden sich nicht nur durch die schwarze Kleidung.
Blasse Gesichter unter Kapuzen und hinter Sonnenbrillen
Eigentlich ist es ein buntes Volk, das da marschiert. Vorne "Gerechtigkeit jetzt", und hinten die Kommunisten von der DKP, von der man gar nicht wusste, dass es sie noch gibt. Dazwischen sind Türken, Schotten, Portugiesen, Italiener, Koreaner, der Göttinger Friedensblock, die Anhänger kleinbäuerlicher Landwirtschaft, gut gelaunt, entspannt, lässig - nur die einen nicht, und das sind die Schwarzen.
Blasse Gesichter unter Kapuzen und hinter Sonnenbrillen. Manche halten in den Händen kleine, schwarze Fähnchen, und wenn eines von denen hochgeht, dann ist das ein Zeichen für die anderen. Diese Jungs schlendern nicht, die kommen kompakt daher, auf schnellen Beinen. Banner und Transparente haben sie um ihren Block drapiert wie eine Sichtblende. Auf einem steht: "Bekämpft G8 mit allen Mitteln." Das alles atmet Aggressivität, umso erstaunlicher, dass sie sich nicht entlädt. Vorerst nicht.
Alles ändert sich, als die beiden Züge gegen 15 Uhr am Stadthafen eintreffen. Da soll die Veranstaltung in einem Rockkonzert ausklingen, und was sollte dem auch entgegenstehen? Der Platz ist groß und weitläufig, die Polizei immer noch im Hintergrund, nichts, woran sich Angriffslust abarbeiten könnte.
Polizeiobermeister Heiko Lutzke ist dennoch skeptisch. Er hat das Wort "Konfliktmanager" auf seinem grünen Leibchen stehen, statt Helm und Visier trägt er eine Kappe aus Stoff. Um Konflikte gar nicht erst entstehen zu lassen, hat er den Tag über das Gespräch mit Demonstranten gesucht, doch mit den Schwarzen sei das nicht möglich. Die seien "aggressiv hoch dreizehn", sagt Lutzke, und schon fällt das Wort Genua.
In der italienischen Hafenstadt war der Weltwirtschaftsgipfel 2001 von blutigen Straßenschlachten überschattet, und einen Hauch davon bekommen nun auch die Rostocker zu sehen, die am Hafen wohnen und hinter ihren Gardinen vorsichtig die Lage peilen.
Welches der entscheidende Funke war, lässt sich hinterher nur schwer sagen.
Ein Polizeiauto, das etwas einsam nah am Hafen steht, besetzt nur von einem Beamten, muss den Schwarzen als ideales Ziel erschienen sein. Steine prasseln auf Glas und Metall, und dann ist der Damm gebrochen. Platten werden aus Gehwegen gerissen und zu Wurfgeschossen zerkleinert, und auf die Gewalt folgt Gegengewalt.
Es ist das alte symbiotische Verhältnis zwischen Krawallmachern und Polizei: Die einen wollten Putz, und nun bekommen sie ihn. Immer wieder stürmen Stoßtrupps der Polizei in die Menge und greifen sich, wen sie kriegen können. Besser ausgerüstet ist die Staatsmacht, aber nach der Schlacht wird sie eine ungewöhnlich hohe Zahl von Verletzten bekanntgeben, mehr als vierhundert, einige von ihnen mit Knochenbrüchen. Ähnlich hoch die Zahl auf der anderen Seite. Hinzu kommen mehr als hundert Festgenommene, von denen die meisten allerdings inzwischen wieder frei sind.
Die Nacht bleibt friedlich
Ein ungutes Ende, wie gesagt: Die Polizeichefs müssen sich fragen, wie ihre Kräfte, immerhin ein paar tausend Mann stark, von ein paar hundert Militanten derart überrascht werden konnten; die Organisatoren, wie naiv sie eigentlich waren, als sie dachten, zu Gewalt bereite Autonome ließen sich in das Konzept einer friedlichen Demonstration einbinden.
Ob sich die Autonomen selber auch Fragen stellen, weiß man nicht. Wenn sie es tun, dann müsste es ihnen eigentlich zu denken geben, dass sie nicht nur isoliert waren in Rostock, sondern auch ein bisschen Druck bekamen von den friedlichen Demonstranten, die ihren Unmut über die Steinewerfer zum Teil sehr deutlich zum Ausdruck brachten.
Immerhin, am Ende ist dann doch noch Livemusik, die Nacht bleibt friedlich, und irgendwo zwischen Rostock und dem Erzgebirge ist eine Lehrerin in einem Bus auf dem Weg nach Hause, froh, dass sie ihr Statement gemacht hat gegen Bush und die G 8. Sie war mal wieder Volk, wenn auch ein bisschen anders.
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